Die Gruppe der Armbrustschützen bestand zum Freischießen 2024 aus folgenden Schützenbrüdern:
Hauptmann: Thomas Föll
Oberleutnant: Ingemar Müller
Fähnrich: Jörg Franke (✟)
Leutnante: Jürgen Knebel, Frank Petter, Sebastian Clement
Wachhabender: Thomas Helmetag
Michael Boos, Bernd Bröker, Sebastian Brühne, Michael Büscher, Marvin Dreiß, Stefan Frese, Andreas Göbel, Jürgen Grebe, Oliver Höhle, Carsten Hohmann, Udo Janzen, Marcus Kälber, Jens Kälber, Dennis Kastenhuber, Benedict Graf, Dirk Neumann Stefan Kerkmann, Axel Krippner, Atila Kulak, Sven Patzer, Karl-Georg Riehl, Thomas Röhricht, Arno Schubert, Heinz-Jürgen Weiß, Arne Wiegand und Daniel Wilke.
Die Offiziere der Armbrustschützen beim Freischießen 2024. Fotos: Lars Jockel
Bilder von der Schwert-Übergabe an den neuen Hauptmann Thomas Föll
von Werner Volkmann, Hauptmann 2007
Die Armbrustschützen und ihre Waffen können auf eine wechselvolle und interessante Vergangenheit zurückblicken.
1930 hat der damalige Vorstand der Schützengesellschaft beschlossen, eine neue Gruppe den bereits bestehenden anzugliedern, die Armbrustschützen. Karl Meister übernahm als Hauptmann die Gruppe. Zunächst zählte sie elf Armbrustschützen, heute gehören 34 Männer den Armbrustschützen an.
Das Schwert des Hauptmanns wurde in Gemeinschaftsarbeit erstellt. Karl Meister und Schlossermeister Georg Franke fertigten dieses an und in jedem Freischießensjahr werden der Name des Hauptmanns und die Jahreszahl in das Schwert geschlagen. Die Kostüme wurden vom Geheimen Sanitätsrat Dr. Ohlendorf, Mengeringhausen entworfen und größtenteils von den jungen Männern selbst bezahlt. Während des Krieges lagerten die Kostüme im Haus Bödicker, Auf der Schanze 5 und konnten so der Schützengesellschaft erhalten bleiben und wurden 1951 zum Freischießen wieder auf Vordermann gebracht und im Festzug präsentiert. Die Armbrustschützen fertigten sich für das Freischießen im Jahr 1930 ihre Armbrust selbst.
Bezeichnend für die Geschichte des deutschen Schützenwesens ist die Entwicklung der Waffen, die von den Schützenbrüdern verwendet wurden. Während man in der Frühzeit des städtischen Wehrwesens mit einfachem Bogen schoss, wurde im 13. Jahrhundert in Deutschland immer mehr die Armbrust bekannt. Obwohl diese Waffe vom Papst als „unritterlich und mörderisch“ verboten wurde, verdrängte sie immer mehr den Handbogen, dessen Spannkraft sie um ein Vielfaches übertraf. Bis im 15. und 16. Jahrhundert die Feuerwaffen aufkamen, beherrschte die Armbrust die Kampfplätze. Die Mengeringhäuser Stadtchronik berichtet im Jahr 1612 „von allerlei Gewehr uff der Rath-Cammer“. Zu einer Zeit, da schon längst die Feuerwaffen das Feld beherrschten, befanden sich im städtischen Arsenal noch: „Vier Armborst, noch eines mit einem Steinbogen. Etliche Kocher mit Pfeilen. Eine Winde zu den bogen“.
Die Armbrust besteht aus der Säule, dem Bogen, der Sehne und der Spann- und Abzugsvorrichtung.
Zum Freischießen 2007 präsentiert sich die Gruppe der Armbrustschützen mit neuen Armbrüsten. Damit wird die große Vergangenheit der Armbrustschützen lebendig gehalten, altes Schützenwesen und alter Schützenbrauch werden durch diese Tradition der historischen Abordnung der Schützengesellschaft gepflegt.
Die Armbrustschützen stellen Wachen beim Eisernen Grafen und Herold, beim König und dem Vorsitzenden der Schützengesellschaft, den Ehrenhauptleuten und dem Hauptmann der Armbrustschützen und an der Königshütte. Einige Männer wirken im Schlussbild des Festspieles „Treue um Treue“ mit und andere sperren bei der mittelalterlichen Gerichtsverhandlung ab. Selbstverständlich ist die Gruppe ein fester Bestandteil im Festzug.