Freischießen in Mengeringhausen
das nächste Mal im Sommer 2028

Die Konstabler

Die Gruppe der Konstabler beim Freischießen 2024 besteht aus folgenden Schützenbrüdern:

Hauptmann: Oliver Weiss
Oberleutnant: Ronny Penz
Zugleutnant: Andreas Jost
Fahnenoberleutnant: Jürgen Orb
Fahnenleutnante: Dieter Isenberg, Michael Weide
Feuerwerker: Ulrich Winning, Jörg Jakobschak
Hornträger: Marcus von Bülow
Schlussreiter: Jens Büsching, Jens Meuser, Kai von Wulffen

Thomas Förster (Trommler), Gregor Kuwal (Trommler), Thomas Krume (Speerträger), Timo Seidler (Speerträger)

Andre Bauß, Sascha Berke, Julian Paul Braun, Tim Clemens, Frank Dastych, Hendrik Dörflinger, Federik Foertsch (✝), Sebastian Franke, Florian Geng, Jörg Gerhold, Matthias Hölscher, Markus Jost, Thomas Jost (Knabenoberst 2024), Dominik Klein, Frank Mattner, Karsten Ritter, Christian Roskosch, Andreas Schad, Martin Schweinsberg, Kevin Seidler, Lukas van Herzeele, Philipp Winning


Zur Website der Konstabler


Waffen für das Freischießen 2024 ausgegeben

Das Freischießen im Juni in Mengeringhausen naht in großen Schritten. Nun haben auch die Konstabler ihre Waffen für das Mengeringhäuser Heimatfest erhalten. Fotos: Lars Jockel



Die Geschichte der Konstabler


Die Konstabler, als älteste historische Gruppe der Schützengesellschaft Mengeringhausen, bilden mit ihren schweren Feuerwaffen eine der Hauptgruppen im Festzug. Ihre Bezeichnung geht auf das lateinische Wort "konstabularius" zurück und bedeutet Stallgenosse oder Kamerad, auch zunftmässig organisierter Büchsenmacher. Der Konstabler baute als Spezialhandwerker seit dem – zwischen 1321 und 1331 – erfolgten Aufkommen der Pulverwaffen sowohl Geschütze als auch Handfeuerwaffen. Der Büchsenmeister stand unter dem Befehl eines Zeugmeisters und hatte das Geschütz im Einsatz auch zu richten und abzufeuern.


Im Mittelalter bedeutete in England und Frankreich "Konstabler" auch so viel wie Polizeibeamter. Die Bezeichnung geht auf "comes stabuli" (lat.) zurück und hieß englisch "Constable" und französisch "Connetable". In beiden Ländern wurde der jeweils höchste Beamte des Königs, dem die Oberaufsicht des Militärs zustand und der den Frieden der Nation zu wahren hatte, entsprechend so genannt.

Die Feuerwaffen der Mengeringhäuser Konstabler

Die Mengeringhäuser Konstabler führen verschiedene Feuerwaffen mit sich. Besonders stolz sind sie auf ihre Kanone, die von sechs Konstablern gezogen wird. Das Rohr, welches auf einer Lafette gelagert ist, hat ein Kaliber von 40 mm. Auf dem Rohr eingegossen befindet sich das Wappen von Mengeringhausen. Zu dieser Kanone werden auch noch zwei weitere Böller mitgeführt, die im Einsatz auf die Lafette der Kanone aufgelegt werden. Diese Böller werden auch "Katzenköpfe" genannt. Sie bestehen aus einem Rohr, das auf einem ca. 1,50 m langen geformten Holzstück befestigt ist.

Interessant sind ebenfalls die schweren Hakenbüchsen, die als erste Infanteriegewehre Anfang des 15. Jahrhunderts aufgekommen sind. Eine solche Hakenbüchse wurde auch als "Arkebuse" bezeichnet. Das Mitführen der Hakenbüchsen und der Kanone im Festzug ist gegenüber den anderen Fußgruppen sehr beschwerlich und erfordert größte Kraftanstrengung, denn die "Katzenköpfe" und Hakenbüchsen wiegen zwischen 15 kg und 40 kg.

Die Gruppe der Konstabler

Bis ins 19. Jahrhundert bestand die Gruppe der Konstabler aus ca. 20 Mann. Im Laufe der Jahre hat man die Gruppe auf 38 Mann verstärkt.
Zuletzt sind 1972 die drei Schlussreiter, welche früher eine eigenständige Gruppe bildeten, von den Konstablern aufgenommen worden. Diese bilden, wie der Name schon sagt, den Abschluss des historischen Festzuges.

Ständig im Einsatz

Die Konstabler sind für die Schützengesellschaft und das Freischießen fast immer im Einsatz. So müssen sie:

  • das Freischiessensjahr am 31. Dezember (Silvesternacht) einschießen. 
  • für Ehrenvorstandsmitglieder, Ehrenmitglieder, Vorstandsmitglieder, sowie auch sonstige verdiente Mitglieder der Schützengesellschaft Mengeringhausen Salut schießen zu Geburtstagen, Silberhochzeiten, Goldenen Hochzeiten, ebenso bei den Schnadezügen und Ausmärschen.
  • zur Eröffnung des Festes und vor Beginn des Großen Zapfenstreiches vor dem Rathaus Salut schießen. 
  • bei der mittelalterlichen Gerichtsszene sowie im Festspiel "Treue um Treue" mitwirken.


Auch das Feiern in geselliger Runde verstehen die Konstabler recht gut. So singen sie regelmäßig vor Beginn ihrer Konstablersitzungen ihr altes Konstablerlied.


Das Konstablerlied 


1. Solange uns noch helfen kann, das Pulver und das Blei,
solange sind wir alle Mann dem Hauptmann noch getreu,
solange noch die Lunte schwelt, solang wird nicht gefackelt,
die Katzenköpfe wippen hoch, und die Lafette wackelt.

Refrain:
Wir Konstabler wir bleiben treu, vom Leutnant bis zum Mann,
wir haben keine Angst noch Scheu, Herr Hauptmann geht voran.

2. Solange noch Kartaunenknall, die Luft ist schwarz von Schwaden,
solange wird am Siechenwall, mit Pulver noch geladen,
die Röhre brüllt, der Donner kracht wie schweres Wolkenwettern,
die Erde wankt, der Boden dröhnt und alle Fenster zittern.

3. Solange noch der Eisengraf uns rüstet mit dem Speere,
Straffässchen und Strafpinkepank, rührt nicht an Schützenehre,
die Hakenbüchsen drücken schwer, die Augen heller blinken,
ein jeder Schuss trifft wie er muss, wenn wir ihm erstmal winken.

Aber eins, aber eins, das bleibt bestehn,
Konstabler werden niemals untergehn.